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Palila: Mind My Mind (Review)

Artist:

Palila

Palila: Mind My Mind
Album:

Mind My Mind

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Rock

Label: DevilDuck
Spieldauer: 42:34
Erschienen: 19.05.2023
Website: [Link]

Früher hieß der Schwarzmasken-Kleidervogel einmal PALILA – und das ist dann auch der Name, den sich die Hamburger MATTHIAS 'MATTZE' SCHWETTMANN und CHRISTOPH KIRCHNER für ihr gemeinsames Bandprojekt aussuchten, das mitten in der Pandemie dann noch durch den hauptberuflich als Musikjournalist arbeitenden Drummer-Veteranen SASCHA KRÜGER ergänzt wurde. Als das Trio nach zwei EP's 2021 das Debüt-Album „Rock'n'Roll Sadness“ auflegte, war die Pandemie noch im Gange – und somit gebührt PALILA die Ehre, zu den wenigen Combos zu gehören, die dieser Tage bereits ihr zweites Pandemie-Album vorlegen.

Mind My Mind“ - was philosophisch ungefähr mit „Achte auf meine Gedanken“ übersetzt werden könnte, ist aber kein Werk geworden, welches die Pandemie zum Thema hat, sondern eines, das eher einen Gegenentwurf dazu darstellt. Dabei beschäftigen sich die beiden Songwriter Schwettmann und Kirchner viel mit den inneren Gedankenwelten, die auf dem Covermotiv schematisch angedeutet werden und resümieren in Songs wie „Planet C4DCB“ oder „Minnesota“ (einem Song über das Saufen, wie 'Mattze' attestiert) auch viel über das Musikerleben.

Schwettmann, der auch als Gitarrist und Sänger fungiert, fügt dann in Songs wie „Try To Fail Again“ noch einige sozialkritische Gedankengänge aus persönlicher Sicht bei, die im besten Falle in motivierenden Erkenntnissen gipfeln – wie der, dass man durch Fehler lernen kann. Texte sind PALILA also schon irgendwie wichtig, aber sie sind nicht der Grund, warum die Jungs zusammen spielen. Das sind vielmehr die „geilen Songs“ wie Drummer SASCHA KRÜGER bemerkt, der alleine derentwegen aus der musikalischen Frührente zurückgekehrt ist und sich PALILA angeschlossen hat.

FAZIT: Auf ihrem zweiten Album macht die Hamburger Rock-Combo PALILA keinen Hehl aus den zahlreichen musikalischen Präferenzen und Inspirationsquellen – und plündert munter die Musik-Historie. So listen die Jungs zum Beispiel WILCO, BIG STAR oder die REPLACEMENTS als Vorbilder auf und lassen auch dementsprechende musikalische Referenzen in ihr Tun einfließen. Dazu kommen noch so einige Acts aus der Zeit der Grunge- und Indierock-Szene der 90er-Jahre. Nur bei NEIL YOUNG sind sie sich nicht ganz einig – denn während MATTZE SCHWETTMANN und CHRISTOPH KIRCHNER bekennende Fans sind (und Schwettmann auch genauso schön knödeln kann) hält SASCHA KRÜGER den Kanadier mit US-Pass für überbewertet und bemüht sich gegenzusteuern, wenn die Sache zu sehr in Richtung CRAZY HORSE abzudriften droht. Gerade das ist aber das Erfolgsgeheimnis von PALILA, denn im bloßen Emulieren sieht das Trio nicht seine Aufgabe. Songs wie „Restless“, das besagte „Try To Fail Again“ oder auch das von pulsierenden Bassläufen getriebene „Circles“ gefallen gerade deswegen, weil hier nicht ein Stil bedient, ein Vorbild zitiert oder eine musikalische Idee verwirklicht wird, sondern immer alles schön munter kombiniert, gedoppelt und vervielfältigt wird, bis am Ende ein eigenständiger potentieller Indie-Rock-Hit dabei herauskommt. Mindestens.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2120x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Planet C4DCB
  • Restless
  • Tomorrow Again
  • Try To Fail Again
  • Aisles
  • Ramshackle Sweetheart
  • Circles
  • To My Friend
  • Turnstile
  • Done
  • Minnesota Winter
  • Back On Track

Besetzung:

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